In diesem wunderschönen kleinen Boutique-Hotel mit 12 individuell eingerichteten Zimmern durfte ich vier Nächte lang wahre Gastfreundschaft kennen und lieben lernen. Und waren die Schweizer hierfür nicht schon immer bekannt?
Ankommen
Nach Buchung bekam ich eine nette E-Mail vom Hotel mit allen wichtigen Informationen zu Anreise, Check-in, Restaurant und sogar mit Wetterbericht. Dies trug schon ziemlich zur Steigerung der Urlaubsvorfreude bei.
Um zu Dani und Gabrielle zu kommen sind keine großen Umwege nötig. Du fährst in Beckenried von der Autobahn A2 ab und im Ort ist weiter alles ausgeschildert.
Als wir auf den Hof fuhren, kam uns schon Dani (der Gastgeber, Koch, Besitzer und Allrounder) entgegen, begrüßte uns mit Handschlag, stellte sich mit Vorname vor und zeigte uns gleich den Parkplatz für die nächsten Tage. Beim Betreten der Rezeption wurde uns zur Begrüßung Wein aus der Schweiz oder ein Bier angeboten. Gerne nahmen wir den Wein und entspannten uns erstmal in der liebevoll eingerichteten Lobby.
Nachdem wir nun richtig angekommen sind, machte Dani dem Wort „Gastgeber“ alle Ehren, zeigte uns unser Zimmer und trug das Gepäck dorthin. Aufzug gibt es hier nämlich keinen.
Deluxe-Zimmer-Check
Unser Zimmer der Kategorie „Deluxe“ war ein absoluter Traum in weiß. Zur Begrüßung erwartet den Gast erstmal ein Gläschen Portwein.
Das große Doppelbett war sehr bequem und der Kleiderschrank war groß genug. Die Koffer passten zum Verstauen gut unter das Bett.
Das Bad ist in das Zimmer integriert, daher stehen gegenüber vom Bett quasi mitten im Zimmer zwei getrennte Waschbecken aus der Belle Epoche (diese lange Zeit der Nutzung kann den Waschbecken teilweise auch angesehen werden), auf der anderen Seite hat die freistehende Badewanne ihren Platz gefunden und auf einer weiteren Seite des Zimmers ist die Dusche mit Glastür eingebaut. Die bereitgestellten Pflegemittel (Duschgel, Seife, Bodylotion) sind alle von der Schlüssel-Eigenmarke.
Die Toilette ist in einem extra Raum. Da es dort keine Fenster gibt, würde ich einfach noch Duftstäbchen etc. einbringen.
Ebenso gibt es im Zimmer noch eine weiße Couch mit passendem Tischchen sowie eine Trinkwassersäule, aus der unbegrenzt Beggrieder Wasser sprudelt.
Ein Highlight in diesem romantischen Zimmer ist der Seeblick, der einen überall verfolgt, egal ob im Bett, in der Dusche oder von der Badewanne aus. Natürlich sind hier auch Bademäntel, Slipper, Haarfön und WLAN vorhanden.
Je nach persönlicher Stimmung und Laune des Gastes kann sogar das dimmbare Licht im Zimmer angepasst werden.
Eine weitere Annehmlichkeit ist auf jedem Hotelgang die kostenlose Bereitstellung von Kaffee, Thé (ich liebe diese Schreibform von „Tee“, so elegant) und Obst. Jede Etage besitzt einen eigenen Balkon, auf dem der Gast dies sogleich genießen kann. Hier habe ich anzumerken, dass der Balkon nicht ganz frisch geputzt war, d. h. auf dem Tisch und den Stühlen befand sich Blütenstaub und kleine Spinnweben.
Da Zimmer, die gerade frei sind, nicht zugesperrt werden sondern die Zimmertür offen steht, erhielt ich Einblick in einige andere individuelle Zimmer und etwas Besonderes sind sie wirklich alle.
Die Zimmerschlüssel hier sind übrigens noch „richtige“ Schlüssel, ein weiteres passendes Detail zum Hotelnamen.
HOTElovely-Tipp: Ich berichte hier von Zimmer Nr. 11, dieses liegt im zweiten Stock.
Genuss am Abend
Das Abendessen ist im Zimmerpreis nicht inkludiert, jedoch lege ich jedem Gast in diesem Haus an das Herz, hier einmal zu Abend gegessen zu haben. Eine frühzeitige Reservierung des Tisches, am besten schon bei Buchung, ist zu empfehlen. Zuerst wird im Spezereilädeli der Apéro serviert, dort gibt es dann auch verschiedene kleine Spezialitäten wie Antipasti und Trockenfleisch, das vom Chef in der Jagdsaison selbst erleg wurde und nun frisch aufgeschnitten in Aufschnittmaschinen von Berkel serviert wird. Überhaupt ist Trockenfleisch so etwas wie die Spezialität des Hauses, denn in unseren vier Nächten Aufenthalt gab es diese Leckerei in folgenden Zusammenstellungen: hauchdünn aufgeschnitten zum Apero, als Carpaccio, als Tatar und beim Frühstücksbuffet.
Nach dem Apero wird der Gast in der Gaststube an seinen Tisch begleitet. Die Gaststube ist nicht groß, ca. sieben Tische stehen dort, was ein sehr heimeliges Gefühl verbreitet. Das Besondere ist hier, dass es keine Speisekarte gibt, sondern der Chef zu jedem Gast persönlich an den Tisch kommt und das heutige Abendmenü erläutert. Dabei wird mir als Gast nochmal bewusst, mit welcher Leidenschaft ich hier bekocht und bewirtet werde. Am Morgen des dritten Abends, an dem wir hier essen werden, hat uns Dani sogar extra gefragt, ob wir abends Lamm mögen.
Sogar der Salat wird hier in mir bisher unbekannter Weise serviert: Der Salat selbst kommt unangemacht in der Schüssel, dazu gibt es in vielen kleinen Schälchen verschiedene Dressings zur Wahl sowie Speck, Käse, Nüsse usw., welche nach persönlichen Vorlieben selbst in den Salat gemischt werden können.
Etwas Besonderes ist es auch, dabei zu helfen, den Wein aus der großen Weinflasche (diese umfasst mindestens 5 Liter) zu trinken, damit die Flasche hinterher im Weinstübli als Deko weiterverwendet werden kann.
Als letzten Gang steht eine riesige Auswahl an Käsesorten bereit, die auf einem Wagen zu dem Tisch gefahren werden und der Gast sich von dort seine Käseauswahl zusammenstellen kann.
Sogar beim Abendessen wird das Thema „Schlüssel“ konsequent durchgezogen, zum Beispiel mit vielen Schlüsseln als Tischdeko und Serviettenring, kleine unauffällige Schlüssel an den Gardinen oder die eingebrannte Schlüsselform in der Crème brûlée.
Sehr nett fand ich auch, dass nach den Hauptgerichten eine Tafel mit verschiedenen Postkarten an den Tisch gebracht wird. Diese Gelegenheit lies ich mir natürlich nicht nehmen und entdeckte dadurch wieder, wie schön es doch ist, handgeschriebene Postkarten an die Liebsten zu Hause zu verschicken. Natürlich waren diese Postkarten im Schlüssel sogar schon frankiert.
Genuss am Morgen
„Frühstück, so wie es der Gastgeber selber gerne isst“. Und dieser Satz verspricht nicht zu viel. Zum Frühstück herrscht freie Platzwahl. Sehr nett ist das Frühstück in der Weinstube, in der es im Regelfall auch aufgebaut wird. Denn dort stehen viele alte, mitunter auch sehr große Weinflaschen und ein Klavier aus Holz wird als Kerzenhalter verwendet. Dem Wachs auf diesem Klavier nach zu urteilen, sind dort schon viele Kerzen geschmolzen. Hier werden das Brot und die Backwaren in aufgezogenen Schubladen eines Schrankes angerichtet. Verschiedene Brotsorten sowie Baguette kann vom Gast frisch selbst geschnitten werden, ebenso gibt es Croissants. Frisches Obst (ungeschnitten, z. B. eine halbe Ananas oder eine halbe Melone) befindet sich unter einem Fliegenschutz, frischer Lachs ebenfalls, verschiedene Fleisch und Wurstsorten liegen auf Eiswürfeln gekühlt und sind ebenso mit einem Spuckschutz geschützt. Es gibt weiters noch eine schöne Auswahl an Käse sowie „Gabrielles Müsli“ und viele weitere einzelne Müslizutaten zum selbst mischen. Natürlich musste ich auch jeden Morgen ein Stück vom frischen Schoggi-Kuchen genießen. Praktisch ist auch der Entsafter für Äpfel, Birnen und Karotten, auch wenn dieser ziemlich laut ist. Kaffee und Tee werden unbegrenzt serviert, ebenso können Eierspeisen geordert werden. An einem Morgen wurden wir mit frischem Erdbeersmoothie überrascht.
Frühstückszeit ist bis 10:30 Uhr.
Durch die ständige Anwesenheit der Chefleute und den sehr netten Mitarbeitern, mit denen immer ein kleiner Plausch gehalten werden kann und die uns bei regnerischem Wetter sehr gut über Ausflugsmöglichkeiten informiert haben, fühlt sich der Gast fast wie in einer kleinen Familie. Bei unserer Abreise, als wir gerade ins Auto steigen und wegfahren wollten, kam sogar nochmal die Chefin rausgelaufen, um sich noch persönlich von uns verabschieden zu können.
Auch wenn das Wetter mal nicht mitspielen sollte, kann es sich der Gast im Schlüssel gut gehen lassen. Einfach ein heißes Bad einlassen, das dimmbare Licht schummrig stellen und im TV die „Kaminfeuer“ DVD einlegen. Apropos DVD, eine ganze Menge davon kann kostenlos ausgeliehen werden.
Hier findet ihr noch viele weitere Informationen und die Buchungsmöglichkeit:
Oberdorfstrasse 26
6375 Beckenried/Luzern, Schweiz
Te. +41 41 622 03 33