Wenn ich nun so auf diese eine Nacht im Nidum Casual Luxury Hotel in Seefeld/Tirol blicke, bin ich zusammengefasst sehr froh, aufgrund einer Aktion nur einen vergünstigten Preis für eine Nacht in der Suite „Nice“ gezahlt zu haben. Warum?
Die einzelnen Punkte erfahrt ihr genau hier:
Suite „Nice“ – Check
Der sehr überzeugende Internetauftritt in Verbindung mit den hohen Preisen setzte die Erwartungshaltung für dieses Haus entsprechend hoch. Bei meinen Anmerkungen müsst ihr euch bitte immer vor Augen halten, dass ihr für das von mir bewohnte Zimmer pro Person und pro Nacht ab € 185 zahlt.
Was mir in der Suite „Nice“ am besten gefällt, ist die Aussicht, denn diese ist echt atemberaubend.
Atemberaubend ist auch die Ausstattung bzw. Instandhaltung der Suite. Aber leider nicht im positiven Sinne. Die Holz-Möbel in diesem im Dezember 2016 neu eröffneten Hotel sind doch nicht neu, sondern noch vom vorigen Hotel drinnen!? Eine Tür im Schrank vom TV hing etwas schief in den Angeln und einer der beiden Wasserhähne hätte mit wenigen Griffen wieder festgedreht werden können.
Auch die Sauberkeit ließ zu wünschen übrig: ein langes Haar klebte noch an den Spendern von „stop the water while using me“ sowie im Bademantel, auch im Bett habe ich einige Haare gefunden. Ein absolutes No-Go in der Hotelerie!
An einer der Kaffeetassen für die Illy Kapselmaschine war noch ein Kaffeefleck sichtbar und die andere Tasse war am Rand abgeschlagen. Wer schafft sich heute aus Nachhaltigkeitsgründen überhaupt noch Kapselmaschinen an?
Obwohl im Behälter noch Platz gewesen wäre, waren ganze drei Teebeutel in leider nur zwei Sorten vorhanden. Kostet euch Tee so viel?
Und zu guter Letzt der Hammer beim Thema „Suite“: als ich mir Teewasser kochen wollte, fand ich noch Wasser vom Vorbewohner im Wasserkocher!
Im Bad gab es eine wirklich gut bestückte Box mit allerlei nützlichen Sachen wie Kamm, Schlafbrille, aber ohne so etwas Simples wie Wattestäbchen.
Widersprüchliche Informationen: Der Anreiseinfo, die ich nach der Buchung per Mail bekommen habe, konnte ich entnehmen, dass an diesem Tag der Zimmerbezug ab 14 Uhr möglich ist sowie Check-out am nächsten Tag bis 11 Uhr. Laut der Rezeption bei Ankunft und den Infos auf dem Tablet im Zimmer ist Anreise frühestens ab 15 Uhr und der Check-out bis 10:30 Uhr.
Was mir gefiel
Der Wellnessbereich: bequeme, hochwertige Liegen im Poolbereich, eine kleine Teebar, Innenpool, Außenpool und Whirlpool mit tollem Blick in die Berge.
Das Design des Hauses mit toller Lage und schönen Restauranträumen.
Produkte im Bad von „stop the water while using me„.
Genuss ohne Service
Nachmittags wird an der Bar ein kostenloser Snack angeboten, in unserem Fall waren es Antipasti mit Brot und eine Sorte Kuchen. Diese wurden sehr lecker und ansprechend dargeboten.
Im Laufe des Abends habe ich mich folgendes gefragt: Warum wird hier mit drei Restaurants geworben, wenn in allen drei Restaurants das gleiche Menü serviert wird und dem Gast sowieso ein Tisch zugewiesen wird, er also nicht einmal die Wahl zwischen einem der drei Restaurants treffen kann? Was habe ich von den drei Restaurants nun für einen Vorteil?
Zusammenfassend kann der Service beim Abendmenü als schlecht und unkoordiniert beschrieben werden. Wir haben uns schlicht nicht als erwünschte Gäste gefühlt, die umsorgt werden.
Zum Beispiel laufen die Kellner Leerwege anstatt mit offenen Augen beim Rückweg noch Tische abzuräumen.
Nachdem uns die Weinkarte gebracht wurde, hatte niemand mehr Interesse daran, ob wir nun auch einen Wein bestellen möchten. So hatten wir erst nach dem zweiten Gang unser gefülltes Weinglas in der Hand. Dieses wurde uns anschließend aber kein einziges Mal mehr nachgeschenkt.
Nachdem wir uns an dem sehr schönen Ambiente satt gesehen hatten, konnten wir unsere Blicke wieder unseren leeren Tellern widmen, die schon seit sehr langer Zeit vor uns standen.
Ein Kellner mit zwei Tellern Suppe in der Hand steuerte auf unseren Nachbartisch zu, war erst mal ganz verdutzt, dass diese ihre Suppe schon vor sich hatten und merkte dann erst, dass dieser Gang wohl für uns bestimmt war.
Unserem Tisch war keine feste Servicekraft zugeordnet sondern es verlief eher nach dem Zufallsprinzip, wer zuerst bemerkte, dass bei uns etwas zu bringen oder abzuräumen war.
Die Küche verdient ein Lob, denn das Essen war spitze. Aber leider bringt die beste Küche nichts, wenn ich dank kleiner Portionen nach dem 5-Gänge-Menü noch hungrig ins Bett gehe.
Frühstück
Das Frühstück war nichts Besonderes, ich habe in gleichwertigen Häusern schon sehr viel Vielfältigeres gesehen. So gab es z. B. nur drei Sorten Marmelade, zum Lachs keinen Kren oder Honig-Senf-Sauce, beim frischen Gemüse genau eine Gurke (noch als Ganzes und zum selbstschneiden) oder nur drei Sorten aufgeschnittenes Obst. Aber immerhin fanden frischer Orangensaft und ein grüner Smoothie noch Platz.
Am Wiesenhang 1
6100 Mösern – Tirol / Austria
info@nidum-hotel.com
Tel: 0043 5212 20300